Erkrankungen
Harnwegs- und urogenitale Infektionen sind weit verbreitet und können jeden Menschen treffen. Die Mehrheit der Antibiotikaverordnungen geht auf die Diagnose dieser Erkrankungen zurück.
Entzündungen der Prostata, der Hoden und der Nebenhoden sind häufig durch eine langzeit antibiotische Therapie erfolgreich zu behandeln und dürfen nicht unterschätzt werden.
Eine bakterielle Entzündung kann eine Blasenentzündung (starkes Brennen beim Wasserlassen) hervorrufen und sich zu einer Nierenbeckenentzündung steigern.
Begünstigt werden Infekte durch z.B. Diabetes mellitus oder Blasenentleerungsstörung.
Besondere Hinweise für Frauen: Im akuten – wiederholten Fall: (Honeymooncystitis)
- Trinken Sie jede 1/2 Stunde ein Glas Wasser, um die Bakterien auszuschwemmen.
- Verzichten Sie während einer Blasenentzündung auf gesüßte Getränke.
- Achten Sie auf warme, trockene Umstände, lassen Sie nasse Kleidung, wie Bade- oder Sportbekleidung, nicht am Körper trocknen.
- Benutzen Sie kein feuchtes Toilletenpapier, Intimspray, Lotion oder aggressive Seife. Auch die Intimrasur reitzt die Schleimhaut und begünstigt Infekte.
- Verzichten Sie möglichst auf Geschlechtsverkehr, bis der Infekt ausgeheilt ist.
- Entleeren Sie möglichst die Blase vor und nach Geschlechtsverkehr.
- Tragen Sie in dieser Phase Unterwäsche aus natürlichen Fasern. Synthetics schaffen ein feuchtwarmes Milieu, in dem sich Keime rasch vermehren, dies gilt auch für luftundurchlässige Slipeinlagen.
Eine Harnröhrenentzündung durch Chlamydien spielt bei den bakteriellen Harnwegsinfektionen eine Sonderrolle. Es bedarf einer speziellen Diagnostik, um sie nachzuweisen, ein einfacher Urintest ist dafür nicht ausreichend. Sie ist die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung im Urogenitaltrakt der Frau. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im nächsten Kapitel.
Geschlechtskrankheiten zählen immer noch zu den Tabu-Themen unserer Gesellschaft. Viele Menschen, die fragliche Symptome bei sich feststellen, scheuen aus diesem Grund, das Thema anzusprechen. Sie können ohne Hemmungen mit uns sprechen, wir sind selbstverständlich offen und urteilsfrei für Sie da. Es geht um Ihre Gesundheit und häufig gibt es schnelle und leichte medizinische Abhilfe.
Jeder Mensch, der ungeschützten Sex hat, kann sich eine sexuell übertragbare Krankheit zuziehen. Diese Geschlechtskrankheiten werden auch unter der Bezeichnung STD (sexually transmitted diseases) zusammengefasst. Durch Alter, Ausbildung, Beruf oder sozioökonomischen Status wird man nicht immun. Viele Infizierte sehen gesund aus, fühlen sich wohl und wissen nicht einmal, dass sie infiziert sind. Sexuell übertragbare Krankheiten werden durch vaginalen, oralen und analen Sex übertragen.
Chlamydien stellen die häufigste sexuell übertragbare Erkrankung im Urogenitaltrakt der Frau dar. Oft bleibt eine Infektion über längere Zeit unentdeckt, da entsprechende Symptome nicht sofort auftreten müssen. Zum Nachweis einer Chlamydieninfektion, bedarf es einer speziellen Diagnostik. Zu den Symptomen zählen Brennen beim Wasserlassen, ungewöhnlicher Ausfluss aus der Harnröhre/Scheide, Schmerzen im Unterbauch, Schmerzen beim Sex. Auch Männer können sich mit Chlamydien infizieren und Symptome wie Schmerzen und Entzündungen der Harnröhre oder eine Prostataentzündung entwickeln. Jede infizierte Person kann die Erreger weiter übertragen, auch wenn noch keine Symptome aufgetreten sind. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann sie sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu Unfruchtbarkeit führen. Eine Chlamydieninfektion lässt sich in der Regel leicht mit Antibiotika behandeln.
Trichomonaden sind amöbenartige Organismen, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden und eine Form der Scheidenentzündung verursachen.
Pilzinfektionen sind eine sehr häufige Form, die nicht ausschließlich auf sexuellen Kontakt zurückzuführen ist. Eine Infektion kann ebenso durch Diabetes mellitus oder die Einnahme von Antibiotika verursacht werden. Die Symptome sind juckende, fleckige, schuppende Flächen am Genitalbereich bzw. weißer oder grauer Belag mit ungewöhnlichem Geruch. Die Erkrankung ist eher unangenehm als gefährlich und lässt sich leicht durch Medikamente heilen.
Herpes genitales zählt ebenfalls zu den häufig auftretenden sexuell übertragbaren Krankheiten und wird oftmals durch übertragene Viren verursacht. Sichtbare Symptome sind schmerzhafte und/oder juckende Bläschen am Genitalbereich. Das Virus kann durch jede Schleimhaut übertragen werden. Die Symptome können mit Hilfe bestimmter Medikamente behandelt und gelindert werden. Das Virus selbst bleibt ein Leben lang im Körper.
Bei Genitalwarzen handelt es sich um eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV). Genitalwarzen sind wahrscheinlich die häufigste sexuell übertragene Krankheit überhaupt. Genitalwarzen sind Wucherungen, die auf Penis, Hodensack, in der Leistengegend, um Scheide und After herum auftreten können. Sie können erhaben oder flach sein. Alle sexuell aktiven Männer und Frauen können sich HPV zuziehen. Die Infektion geschieht durch direkten Kontakt bei vaginalem, oralem und analem Sex. Es besteht bei Vielen Unsicherheit bezüglich HPV und seiner Beziehung zu Gebärmutterhalskrebs. Da der Virus jahrelang ruhen kann, gibt es für diese Krankheit keine endgültige Heilung. Genitalwarzen lassen sich durch Cremes, Vereisen, Laseroperationen und chemische Peelings behandeln. Untersuchungen lassen darauf schließen, dass 30% sexuell aktiver Menschen HPV-Träger sind. Bei Männern können sich die schmerzlosen Wucherungen, die normalerweise am Penis auftreten, auch an der Harnröhre oder am Rektum zeigen.
Gonorrhö, umgangssprachlich auch als „Tripper“ bezeichnet, ist eine Bakterieninfektion. Die Symptome umfassen einen gelben, eiterartigen Ausfluss aus der Harnröhre/Scheide, Schmerzen beim Urinieren, häufigen Harndrang. Bei frühzeitiger Diagnose kann die Krankheit leicht mit Antibiotika geheilt werden. Diese sexuell übertragbare Krankheit ist hochgradig ansteckend und kann durch Kontakt mit Penis, Scheide, Mund oder After übertragen werden, auch wenn es nicht zur Penetration kommt.
Syphilis ist eine sehr gefährliche Bakterieninfektion, die in jüngster Zeit wieder häufiger auftritt. Wird Syphilis nicht behandelt, kann die Krankheit tödlich sein oder irreparable Schäden an Herz, Gehirn, Augen und Gelenken verursachen. Die Symptome sind nicht schmerzende Geschwüre und geschwollene Lymphknoten. Bei frühzeitiger Diagnose ist Syphilis mit Antibiotika heilbar.
Hepatitis B ist eine virusbedingte Erkrankung der Leber. Eine Übertragung des Virus ist über infiziertes Sperma, Scheidenabsonderungen, Speichel sowie offene Wunden möglich. Hierbei genügen schon kleinste Verletzungen wie sie z.B. beim Rasieren, Zähneputzen oder durch Ohrringe entstehen können.
HIV ist eine Infektion mit dem humanen Immunschwächevirus (HIV). HIV und AIDS sind nicht dasselbe, sondern das eine geht dem anderen voraus. Man kann ohne HIV-Infektion nicht an AIDS erkranken. Man kann jedoch einen positiven HIV-Test haben, ohne dass AIDS diagnostiziert wird. HIV greift das Immunsystem an, sodass der Körper nicht mehr in der Lage ist, allgemeine Infekt-Erkrankungen oder andere Krankheiten zu bekämpfen. Eine HIV-Infektion kann durch Blut, Sperma und Scheidenabsonderungen übertragen werden.
Durch Berührungen, Essen, Husten, Mücken, Toilettenbrillen, Schwimmbäder wird HIV nicht übertragen. Bei der Infektion mit HIV treten normalerweise keine Symptome auf. Man kann das Virus in sich tragen und sich jahrelang großartig fühlen. Obwohl AIDS nicht geheilt werden kann, gibt es neue Medikamente, die die Wirkung von HIV auf das Immunsystem extrem verlangsamen.
BPH (benigne Prostatahyperplasie = gutartige Prostatavergrößerung)
Im männlichen Körper führt die Harnröhre durch die Prostata hindurch. Beginnt die Prostata altersbedingt zu wachsen, ist es möglich, dass das Prostatagewebe die Harnröhre einengt, sodass hierdurch das Wasserlassen stark erschwert wird.
Vermehrtes nächtliches Wasserlassen und ein abgeschwächter Harnstrahl sind erste Anzeichen für die Prostatavergrößerung. Betroffen von diesen Veränderungen sind mehr als die Hälfte der über 50-jährigen Männer. Problematisch wird die Prostatavergrößerung dann, wenn sich die Harnblase nicht mehr richtig entleeren kann und es zu einer Restharnbildung kommt. Dieser Restharn begünstigt die Entstehung von Blasenentzündungen und Blasensteinen. Eine ständig übervolle Blase, die sogenannte Überlaufblase, kann sogar einen Harnrückstau bis in die Nieren verursachen, wodurch die Nieren nachhaltig geschädigt werden können. In diesem Stadium kann auch ein Harnverhalt entstehen, der eine sofortige notfallmäßige Versorgung erfordert.
Den Beschwerden einer BPH kann medikamentös entgegen gewirkt werden. Ist die Wucherung jedoch zu weit fortgeschritten, das Wasserlassen zu stark eingeschränkt oder hat bereits eine akute (schmerzhafte) Harnverhaltung stattgefunden, kann eine operative Maßnahme empfehlenswert sein, z.B. eine HoLEP der Prostata (Holmium-Laser-Enukleation der Prostata) oder die seit Jahrzehnten durchgeführte und kontinuierlich verbesserte und modernisierte TUR-Prostata (transurethrale Resektion, Abhobelung), bei der – im Ggs. zu den Anfängen dieser OP-Technik – eine Harninkontinenz oder Impotenz nur noch sehr selten vorkommen, z.B. bei Vorliegen eines fortgeschrittenen Prostatakrebses. Gewöhnliche Gründe für die OP sind u.a. mehrfache Harnwegsinfektionen, Harnverhaltungen, sichtbares Blut im Urin, die Bildung von Blasensteinen oder Urinstau bis in die Nieren, der die Nieren dauerhaft schädigen kann.
Prostatakrebs
Ist eine Prostatawucherung bösartig, spricht man von Prostatakrebs. Der Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung des Mannes; allein in Deutschland erkranken jedes Jahr ca. 70.000 Männer neu daran. Nach Lungen- und Darmkrebs ist er die dritthäufigste Krebstodesursache. Im Frühstadium verursacht der Prostatakrebs keine Beschwerden. Ist der Krebs fortgeschritten, kommt es häufig zu einer Blasenentleerungsstörung, da der Tumor auf die Harnröhre drückt und ein entspanntes Urinieren nicht mehr möglich ist. Treten dazu Knochenschmerzen auf, ist dies häufig ein Zeichen von Metastasen („Streuung“), die am häufigsten die Lymphknoten und die Knochen befallen.
Da die Heilungschancen im Frühstadium am besten sind, ist hier der Gang zur jährlichen VORSORGE besonders wichtig. Männer ab dem 45. Lebensjahr sollten sich untersuchen lassen, Männer mit Prostatakrebs in der Familie sollten ab dem 40. Lebensjahr zur Vorsorge gehen.
Die Vorsorgeuntersuchung besteht aus der körperlichen Untersuchung und ggf. einer Ultraschall-Untersuchung. Darüber hinaus empfehlen wir den PSA-Test. Die letztgenannte Leistung (Blutabnahme) wird von den gesetzlichen Krankenkassen in der Regel nur bei auffälligem Prostata-Tastbefund übernommen. Da unsere Praxis jedoch auch am Facharzt-Vertrag teilnehmt, wird der PSA-Wert auch für Patienten bezahlt, die bei der AOK Baden-Württemberg und der Bosch BKK versichert sind, d.h. es kommen bei der Vorsorge keine weiteren Kosten auf Sie zu.
Besteht ein begründeter Verdacht auf einen Prostatakrebs, werden zusätzliche Untersuchungen notwendig, um den Verdacht zu bestätigen oder zu entkräften. Zu diesen Untersuchungen zählen unter anderem die Prostatabiopsie (Gewebeentnahme) und ggf. eine multiparametrische Kernspintomographie der Prostata (mpMRT). Weiterführende Diagnostikverfahren sind das Knochenszintigramm und die PSMA-PET-CT-Untersuchung.
Gerade in der Krebsnachsorge ist der PSA-Wert ein wichtiges Mittel zur Verlaufskontrolle. In dieser Phase wird der Bluttest immer von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Zeigt sich nach der Behandlung eines Prostatakrebses ein erhöhter oder wieder ansteigender PSA-Wert, kann dies ein Hinweis auf ein erneutes Auftreten der Erkrankung (Tumorrezidiv) sein. Im gemeinsamen Gespräch mit Ihnen, können wir zusammen entscheiden, ob und falls notwendig welche Art der weiteren Behandlung für Sie die Richtige ist. Neben der Operation, können eine Bestrahlung, eine Chemotherapie oder eine Hormon-Behandlung die für Sie passende Folgebehandlung sein.
Nierensteine können sehr lästige „Mitbewohner“ sein. Die wirkungsvollste Art, einer Steinerkrankung entgegenzuwirken, ist so einfach wie effektiv: Viel trinken! Sie sollten ca. 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit am Tag, vor allem Wasser zu sich nehmen. Bei heißem Wetter sowie bei starker körperlicher Bewegung im Beruf oder beim Sport sollte diese Trinkmenge am Tag entsprechend höher ausfallen.
Wie entstehen Nierensteine? Nierensteine werden begünstigt durch erhöhte Harnsäure, Flüssigkeitsmangel, Entzündungen (Infektsteine), vermehrten Anfall von Oxalsäure…
Diese Steine können entweder von selbst abgehen oder sich in den Harnwegen verfangen und so einen Harnaufstau hervorrufen.
In schweren Fällen können eine Nierenkolik, eine eitrige Entzündung der Nieren oder sogar eine lebensgefährlichen Blutvergiftung die Folge sein.
Therapie:
- Kleine Steine bis 5 mm können fast unbemerkt spontan abgehen.
- Bestimmte Steine (z. B. Harnsäuresteine) lassen sich mit Hilfe von Medikamenten auflösen.
- Zur Behandlung von Nierensteinen stehen je nach Größe und Lokalisation verschiedene operative Verfahren zur Verfügung:
- EPL/ESWL = Zertrümmerung mit Ultraschallstoßwellen
- PNL = Nierenspiegelung als perkutane Nephrolitholapaxie
- URS = Harnleiterspiegelung
Nach einer behandelten Steinerkrankung wird der Stein mineralogisch untersucht. Aufgrund seiner Zusammensetzung wird die Art der Nachbehandlung bestimmt. So kann beispielsweise bei Harnsäuresteinen eine Harnalkalisierung eingesetzt werden, um die Löslichkeit der Harnsäure zu erhöhen. Die Vermeidung von purinreicher Ernährung (Bier, Fleisch, Fisch, Geflügel, Wurst,..) kann erforderlich sein. Menschen, die zu Oxalat-Steinbildung neigen sollten übermäßigen Genuss oxalsäurehaltiger Lebensmittel wie Rüben, Rhabarber, Spinat, Wirsing, Cola, Kaffee, Schwarztee vermeiden.
Und nicht vergessen: viel trinken, am besten Wasser oder leichte Tees.
Der Nierenkrebs steht an dritter Stelle der häufigsten urologischen Tumorerkrankungen. 50% – 70% der Nierentumore werden zufällig oder bei einer Vorsorgeuntersuchung mit Ultraschalldiagnostik entdeckt.
Der Nierenkrebs wird begünstigt durch Rauchen, bleihaltige Substanzen sowie chronische und angeborene Nierenleiden.
Der Nierenkrebs kann meist durch Bildgebung bestimmt werden. Durch eine Ultraschall- CT- bzw. MRT-Untersuchung können verdächtige Raumforderungen und die Nierenfunktion an sich sichtbar gemacht werden.
Therapie: Die bevorzugte Therapieform ist die teilweise oder totale Entfernung der erkrankten Niere. Für den Körper ist eine Nierenentfernung in erster Linie wenig belastend, da die zweite Niere die Aufgabe beider Nieren häufig gut übernehmen kann.
Informationen über Harnwegsinfekt / Blasenentzündung finden Sie in den Kapitel Entzündungen.
Harninkontinenz ist heute leider immer noch ein großes Tabuthema. Sie führt häufig zur sozialen Isolierung, zu vermindertem Selbstwertgefühl und einer starken Einschränkung der Lebensqualität. Nur einige Betroffenen können ihre Scharm überwinden und den Weg zum Arzt finden – aber Harninkontinenz ist heilbar!
Der ungewollte Urinverlust (Blasenschwäche, Inkontinenz) kann verschiedene Ursachen haben. Frauen bekommen ihn häufig durch eine Bindegewebsschwäche verbunden mit einer Beckenbodensenkung nach Kindesgeburten – jede dritte Frau zwischen 40 und 60 Jahren leidet unter Harninkontinenz. Bei Männern sind es eher die Folge einer Operation im Kleinbecken. So unterschiedlich die Ursachen einer Inkontinenz sein können, so unterschiedlich sind auch ihre auftretenden Formen:
- Belastungsinkontinenz: z.B. Beim Lachen, Husten, schwer tragen.
- Dranginkontinenz: Erhöhter Harndrang. Die Ursache hierfür können Blasensteine, neurologische Störungen und Entzündungen sein.
- Überlaufinkontinenz: Hierbei besteht meist eine deutliche Prostatavergrößerung mit übervoller Harnblase, die sich nur tropfenweise entleeren kann.
- Reflexinkontinenz ist häufig eine Folge von Rückenmarks-Verletzungen
- Mischformen
Die meisten Inkontinenzformen können mit einer Kombination von Medikamenten, Beckenbodentraining und Elektrotherapie gut therapiert werden. In seltenen Fällen sind operative Verfahren notwendig.
Blasenkrebs ist die zweithäufigste urologische Tumorerkrankung.
Auch der Blasenkrebs verursacht im Frühstadium keine Beschwerden. Begünstigt wird die Bildung von Blasenkrebs durch chronische Entzündungen in der Blase, Nikotinkonsum und das vermehrte Arbeiten mit Lacken und Färbemitteln oder in der Teer- und Gummi-Herstellung.
Meist kommt es zu Blut im Urin (Hämaturie). Der Blasentumor selbst kann durch eine Ultraschalluntersuchung, eine CT-Untersuchung oder eine Blasenspiegelung diagnostiziert werden.
Therapie: Der goldene Standard zur Therapie ist die:
- TUR-B (transurethrale Blasenresektion): Der Tumor in der Blase wird abgeschält und entfernt. Die somit gewonnenen Zellen werden zur Auswertung zur Histologie (feingewebliche Untersuchung) eingeschickt. Die Pathologie kann nunmehr Sicherheit bringen, ob der Tumor gut- oder bösartig ist und welche Art von Wucherung in der Blase stattfindet.
- Bestrahlung und Chemotherapie können in bestimmten Fällen, je nach Fortschreitung des Tumors in die Blasenwand, notwendig sein.
- Operation: Die operativen Möglichkeiten ergeben sich aus der Art der Erkrankung und den krebsbefallenen Regionen:
Ist die Blase durch die Krebserkrankung schon so weit geschädigt, dass sie operativ entfernt werden muss, so kann durch ein Stück körpereigenen Darm eine neue Blase geformt werden. Hier spricht man von einer Neoblase.
Eine engmaschige Nachsorge ist bei Tumorerkrankungen unumgänglich und wird in unserer Praxis umfassend angeboten.
Der Hodentumor unterscheidet sich von allen anderen urologischen Tumorerkrankungen durch das Alter der Patienten. Sämtliche andere Krebsformen treten häufig erst ab dem 50. Lebensjahr und später auf. Der Hodentumor jedoch kommt meist bei jüngeren Patienten vor und muss sofort behandelt werden. So kann nahezu eine vollkommende Heilung garantiert werden.
Bei Hodentumoren besteht die Möglichket vor der Therapie Samenproben einfrieren zu lassen (Kryokonservierung), um bei einem späteren Kinderwunsch gegebenenfalls darauf zurückgreifen zu können.
Für junge Patienten (bis ca. 35 Jahre) gilt: Bei Hodenschmerzen sofort zum Arzt gehen. Sie werden in jeder urologischer Praxis als Notfall eingestuft.
Sollte ein Hodentumor diagnostiziert werden, werden Sie baldmöglichst operiert, wobei meist der betroffene Hoden entfernt wird und so sehr gute Heilungschancen für Sie bestehen. Ähnliche Schmerzen wie beim Hodentumor können bei einer Hodentorsion (Hodenverdrehnung) entstehen. Auch hier gilt: Gehen Sie umgehend zum Arzt!
Der Hodentumor kann anhand von Knötchenbildung, meistens schmerzlos, in den Hoden ertastet werden. Die Ultraschalluntersuchung ist sehr hilfreich, aussagefähig und richtungsweisend für die Diagnostik. Die weitere Abklärung wird meist durch eine Tumormarker-Bestimmung im Blut durchgeführt. Nur in Ausnahmefällen wäre eine MRT- Untersuchung notwendig.
Therapiemöglichkeiten: in der Regel wird ein Hoden operativ entfernt, so dass die Zeugungsfähigkeit des Mannes durch den anderen Hoden erhalten bleibt, dennoch ist eine Kryokonservierung in Betracht zu ziehen.
Ob eine Nachbehandlung durchgeführt wird und welcher Art diese sein sollte, hängt vom Ergebnis der histologischen Untersuchung des bei der Operation entfernten Hodens ab. Die Optionen erstrecken sich von reiner Kontrolle über Strahlentherapie bis hin zu einer Chemotherapie (PEB-Schema).
Wenn erwünscht kann eine Silikon-Hodenprothese aus optischen Gründen eingesetzt werden.
Die Uroonkologie beschäftigt sich mit den Krebserkrankungen im urologischen Organfeld.
Dazu gehören Erkrankungen der
- Prostatakrebs
- Niere
- Blase
- Hoden
- Harnwege
Therapiewege:
Tumoroperationen sind ein Teil einer ganzheitlichen Behandlung, um eine Krebserkrankung zu heilen bzw. den Krankheitsverlauf stark zu verzögern. In der Urologie sind dies folgende Operationen:
- Radikale Prostatektomie (Entfernung der Prostatadrüse)
- Nierenteilresektion (Entfernen eines Teils der Niere)
- Radikale Nephrektomie (komplette Entnahme einer Niere)
- Radikale Zystektomie (komplette Entnahme der Harnblase)
- Teilresektionen an allen urologischen Organen
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist eine Therapiemethode bei Tumorerkrankungen, die ohne oder in Kombination mit einer operativen und medikamentösen Tumortherapie eingesetzt wird. In der Zusammenarbeit mit der Strahlenklinik am Universitätsklinikum Freiburg können wir Ihnen ein großes Spektrum der Strahlentherapie anbieten. Nach der Strahlentherapie werden Sie selbstverständlich von uns weiterbetreut.
Chemotherapie
Unter einer Chemotherapie versteht man die medikamentöse Therapie von Krebserkrankungen. Die Medikamente (Infusionen oder Tabletten) sind darauf ausgerichtet, alle Zellen im Körper zu schädigen, die eine schnelle Zellteilung aufweisen. Jedoch werden durch dieses Zellmerkmal nicht nur Tumorzellen bekämpft, sondern auch gesundes Gewebe in Mitleidenschaft gezogen.
Um Ihnen auch sehr individuelle Formen der Chemotherapie anbieten zu können, stehen wir in enger Zusammenarbeit mit dem Tumorzentrum des Universitätsklinikums Freiburg.
Immer mehr Paare leiden unter ungewollter Kinderlosigkeit. Etwa 5-10% der Paare bleibt der Wunsch nach einem eigenen Kind dauerhaft unerfüllt. Beide Partner können die biologische Ursache eines unerfüllten Kinderwunsches in sich tragen.
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Die Andrologie befasst sich unter anderem mit der Fruchtbarkeitsabklärung des Mannes.
Neben Vorgeschichte, Anamnese, klinischer und sonographischer Untersuchung werden in erster Linie die Spermaqualität (Spermiogramm) und evtl. der sexuelle Hormonstatus bestimmt.
Das Sperma kann durch folgende Einflüsse in Mitleidenschaft geraten und den Mann unfruchtbar werden lassen:
- Durch den Konsum von Alkohol, Drogen, Nikotin, Schadstoffexposition und falsche Ernährungsgewohnheiten.
- Durch organische Beeinträchtigungen und Krankheiten wie: Bauchhoden, Varikozele (Krampfaderbildung am Hoden), Leistenhoden und Infektionen im Bereich der ableitenden Samenwege.
- Durch Nebenwirkungen einer Chemotherapie, Strahlentherapie und ionisierende Strahlung.
- Die Untersuchung durch das Spermiogramm ist die zentrale und meist aussagekräftigste Diagnostik, um die Fruchtbarkeit des Mannes festzustellen. Ist das Ergebnis nicht eindeutig, kann eine Tast- und Ultraschalluntersuchung, Hormonspiegelbefundung, genetische Untersuchung sowie eine Hodenbiopsie zur weiteren Abklärung durchgeführt werden.
Unsere Praxis verfügt als erste Praxis in Deutschland über ein vollautomatisiertes Spermienanalysesystem (Sperm Quality Analyzer – SQA).
- Die meisten Untersuchungen führen wir in unserer Praxis selbst durch. Wir beraten Sie gerne über die medizinischen und therapeutischen Möglichkeiten.
Kommen Männer auch in die Wechseljahre?
Ist Testosteronmangel im Alter biologisch oder pathologisch?
Während die Hormonproduktion bei Frauen in den Wechseljahren abrupt endet, verringern sich die Sexualhormone beim Mann allmählich über viele Jahre.
Das wichtigste männliche Hormon ist das Sexualhormon Testosteron, das nicht nur für die Libido, sondern auch für eine ganze Reihe weiterer Stoffwechselabläufe verantwortlich ist.
Symptome des Alterstestosteronmangels…
…sind variabel und durchaus nicht immer spezifisch. Schon ab dem 40. Lebensjahr kann eine biologische Abnahme des Testosteronspiegels im Körper beginnen. Die sexuellen Symptome sind eher führend; Einschränkung der Libido (geringerer Lust auf Sex), die Abnahme der morgendlichen Erektionen und die Störung der Erektionsfähigkeit. Auf körperlicher Ebene eine verminderte Aktivität und Antriebskraft, verminderte Konzentrationsfähigkeit, Abnahme der Muskelkraft, zunehmende Müdigkeit und gleichzeitig Schlafstörungen. Meist treten mehrere Veränderungen gleichzeitig auf.
Darüber hinaus könnte ein längerfristig unbehandelter Testosteron-Mangel zu unterschiedlich schweren Symptomen führen; u.a. Anämie (Blutarmut), Osteoporose, Adipositas, Diabetes, Stimmungsschwankungen bis hin zu Depressionen.
Ob für Sie ein Testosteron-Check empfehlenswert ist, können Sie mit Hilfe unseres FRAGEBOGENS herausfinden.
Die Beurteilung eines Testosteronmangels im Alter setzt voraus, dass neben den klinischen Symptomen auch ein valider Labormesswert vorliegt.
Symptome trotz normaler Werte:
Patienten mit normalen Testosteron-Werten bei gleichzeitigen klinischen Beschwerden bedürfen einer sorgfältigen differenzialdiagnostischen Betrachtung. Diese beinhaltet z.B. die weiteren Laborwerte
- tT: Gesamttestosteron
- fT: freies Testosteron
- SHBG: Sexualhormon-bindendes Globulin
Sollte ein Testosteronmangel tatsächlich vorliegen, kann durch eine Hormonersatztherapie (Substitution) der Mangel behoben werden und die Lebensqualität steigen.
Effekte und Überwachung:
Unter der Therapie mit Testosteron werden im ersten Jahr engmaschig (3-6 monatlich) und danach jährliche Kontrolluntersuchungen empfohlen.
Während die Verbesserung der Libido und der Lebensqualität bereits innerhalb der ersten 4-6 Wochen eintritt, sind Veränderungen der Erektion erst nach 6 Monaten zu erwarten. Metabolische Effekte sind frühsten nach 6 Monaten zu beobachten.
Wichtig ist bei einer Hormontherapie mit Testosteron eine individuelle Kontrolle der Prostata vorzunehmen. Das Risiko einer Krebsentstehung in der Prostata ist unter der Therapie mit Testosteron nicht erhöht. Dennoch sollte schon ein versteckter Prostatakrebs vorliegen, kann eine Zufuhr an Testosteron den Krebs sogar fördern, da die Prostata angeregt wird und somit auch die dort vorhandenen Krebszellen aktiviert werden.
Auch bei einigen Kinderkrankheiten ist der Urologe Ihr kompetenter Gesprächpartner.
- Harnwegsinfekte
werden von Bakerien ausgelöst, die in Harnröhre, Blase, Harnleiter bis hin zur Niere hochwandern können. Je nach Befall können Harnwegsinfekte nahezu unbemerkt wieder abklingen oder zu großen Schmerzen (Nierenbeckenentzündung) führen. Mädchen haben häufiger Harninfekte, da anatomisch die Harnröhre kürzer ist und die Bakterien schneller in die Blase und weiter vordringen können. - Bettnässen (Enuresis)
kann biologische wie psyschiche Ursachen haben (stressbedingt, interne familiäre Veränderungen,..). aber auch organische Fehlbildungen können Bettnässen bei den Kinderen auslösen. Eine medizinische Untersuchung und klärende Gespräche beschleunigen meist das Ende diese Phase. - Vorhautverengung (Phimose)
haben 96% der Jungen bei ihrer Geburt, die sich im Lauf der Jahre selbst zurückbildet. Im Alter von 6-7 Jahren haben noch 8% der Jungen eine Verengung/Verklebung, die in manchen Fällen einer medizinischen Korrektur bedarf, da beim Wasserlassen oder später bei sexuellen Aktivitäten Schmerzen auftreten können. - Leistenhoden / Hodenhochstand
können sich meist im 1. Lebensjahr noch zurückbilden und sollten spätstens im 2. Lebensjahr behandelt werden. Ein unbehandelter Hodenhochstand könnte neben Unfruchtbarkeit auch Hodenkrebs zur Folge haben. -
Angeborene Fehlbildung
Harnröhre (z. B. Hypospadie)
Harnblase (z. B. neurogene Blase: die Blase kann sich nicht vollständig entleeren oder verursacht einen häufigen Harndrang.)
Harnleiter (z. B. Abgangsstenose: der Urin kann nicht ungehindern von der Niere durch den Harnleiter in die Blase fließen.)
Niere (z.B. ektope Niere: die Niere befindet sich nicht am richtigen Platz im Körper.)
Geschlechtsorgane (z.B. Intersex, vom Geschlecht her weder männlich noch weiblich.)
Wir werden Ihnen gerne zeitnah Ihren Begriff erklären und unsere Liste komplettieren.
A
Abgangsplastik: operativ wird der Übergang zwischen Nierenbecken und Harnleiter neu modelliert
Ablatio testis: Entfernung des Hodens über die Leiste
Abszess: Eiteransammlung in einem durch krankhafte Vorgänge entstandenen, nach allen Seiten abgeschlossenen Hohlraum im Gewebe
Adenom: Ein gutartiges Geschwulst, dessen Ursprung im drüsenbildenden Gewebe (wie z.B. der Prostata) liegt. So verursacht ein Prostataadenom typischerweise u.a. Störungen bei der Blasenentleerung
AFP: Abkürzung für alpha-Fetoprotein (Hodentumor-Marker)
Alpha-1 Rezeptorenblocker: Substanz, die den Blasenhals und die vordere Harnröhre wieder erweitert und somit das Wasserlassen bei einer vergrößerten Prostata erleichtert
5-α-Reduktasehemmer: Wirkstoff, der in den Hormonhaushalt des Körpers eingreift und dadurch eine Prostatavergrößerung verringern kann
Algurie: schmerzhaftes Wasserlassen
Alkalische Phosphatase: Enzym, das die Stoffwechselaktivität des Knochensystems widerspiegelt
Anamnese: ärztliche Übersicht der Krankheitsgeschichte eines Patienten
Anastomosenstriktur: Verengung durch Narbenbildung, z.B. in der Harnröhre nach Blasen- oder Prostataresektion (TUR-B und TUR-P)
Anästhesie: Zustand der Empfindungslosigkeit, z.B. unter Narkose bei einer Operation
Androgentherapie: Therapie mit männlichen Geschlechtshormonen (z.B. Testosteron)
Aneurysma: beutelartige Gefäßwanderweiterung bei Blutgefäßen, die zu einem Reißen der Blutader führen und lebensbedrohlich sein kann
Antiphlogistikum: Substanz zur Reduktion einer Entzündungsreaktion
Anurie: fehlende oder nur sehr geringe Harnausscheidung, weniger als 100ml in 24 Stunden
AUG: Abkürzung für Ausscheidungsurogramm. Hierbei handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel zur Darstellung der Nieren und der ableitenden Harnwege inklusive der Harnblase
Appendizitis: Blinddarmentzündung
Aszites: Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum
Ausscheidungsurogramm: Röntgenfunktionsuntersuchung, bei der die Nieren mit Kontrastmittel untersucht werden
B
ß-HCG: Schwangerschaftshormon, das auch bei nicht-seminomatösen Hodentumoren gebildet wird (=Tumormarker)
Bakteriurie: Nachweis von Bakterien im Urin
Balanitis: oberflächliche Entzündung der Peniseichel
BCG-Therapie: medik. Blasenspülung mit abgeschwächten Tuberkuloseerregern, um das Wiederauftreten von Blasengeschwulsten zu vermeiden
Beckenbodengymnastik: Krankengymnastische Übungen zur Kräftigung der Beckenbodenmuskulatur. Diese wird bei Patienten mit einer Harn- oder Stuhlinkontinenz als therapeutische Maßnahme eingesetzt
Belastungsinkontinenz: bei körperlicher Belastung oder Anspannung (Husten, Niesen) kann der Urin nicht mehr gehalten werden
Blasensteine: Harnsteine in der Blase, die sich häufig als Folge einer Blasenentleerungsstörung bilden
BPH (Benigne Prostata Hyperplasie): die gutartige Prostatavergrößerung
Brachytherapie: Behandlungsverfahren des Prostatakarzinoms. Hier werden in die Prostata winzige Goldstifte (Seeds) eingelegt, die durch Abgabe von radioaktiver Strahlung die Krebszellen zerstören können
Biopsie: (auch Stanze genannt) Gewebeprobenentnahme, zur mikroskopischen und pathologischen Untersuchung
Blasendivertikel: Blasenwandaussackung
BPS (benignes Prostatasyndrom): Sammelbegriff für alle Krankheitszeichen, die durch eine gutartige Vergrößerung der Prostata bedingt sind
C
Carcinoma in situ: bösartige Erkrankung im Anfangsstadium, die die tieferen Gewebeschichten noch nicht erreicht hat
CH: Abkürzung für Charrière, Katheterdurchmesser-Einheit (1CH = 0,33 mm)
CIS: Abkürzung für Carcinoma in situ = eine krankhafte Wucherung neoplastischer Zellen. Diese Art von Wucherung kann zu Krebs führen
CT = Computertomographie: Schichtröntgenuntersuchung, zur genaueren Darstellung von inneren Organen. Der Körper wird dabei Röntgenstrahlung ausgesetzt
D
DaVinci-Roboter: OP-Roboter, mehr >>
Diabetes mellitus: erhöhte Blutzuckerwerte (Zuckerkrankheit, eine Insulintherapie ist erforderlich)
Diagnose: der Arzt entscheidet durch das Zusammenführen von Befunden und Krankheitssymptomen, welche Krankheit vorliegt
Digital-rektale Untersuchung (DRU): Untersuchungsmethode, bei der der Arzt mit dem Zeigefinger vom After aus die Prostata ertastet und so Aussagen über deren Größe, Beschaffenheit und Schmerzempfindlichkeit treffen kann
Digitale Subtraktionsangiographie: Kontrastmittelröntgenuntersuchung, zur besseren Darstellung der Blutversorgung
Dihydrotestosteron: wirksamste, körpereigene Form von Testosteron: wird im Körper aus Testosteron gebildet (z.B. in der Prostata)
Dilatation: Erweiterung von Hohlorganen (Blutadern, Darm, Herz), kann zu einem Aneurysma führen
DK: Abkürzung für Dauerkatheter
Doppel-J-Katheter (DJ-Katheter, Harnleitersplint): ein dünner Schlauch, der den Harnleiter zwischen Niere und Blase unterstützt bzw. ersetzt
Dranginkontinenz: häufiger, sehr starker Harndrang, der von unfreiwilligem Harnverlust begleitet wird
DRU: Abkürzung für digital-rektale Untersuchung. Bei dieser Untersuchung tastet der Arzt mit dem Finger durch die Afteröffnung des Patienten die Prostata und deren Umgebung ab
Dysurie: wörtlich erschwertes Wasserlassen, wird aber oft im Sinne von Brennen beim Wasserlassen gebraucht
E
E-Coli: das Escherichia coli-Bakterium kommt im menschlichen und tierischen Darm vor. Ist die Anzahl erhöht (meist ab einer Keimzahl von 105), sollte mit einem Antibiotikum behandelt werden
EK: Abkürzung für Einmalkatheter
Endometriose: Gebärmutterschleimhaut, die außerhalb der Gebärmutter liegt und die bei der Menstruation (Periode) mitbluten kann
Enuresis: Einnäßen beim Kind
Epididymitis: Nebenhodenentzündung
Epispadie: angeborene Fehlbildung, bei der die Harnröhre verkürzt ist nicht bis zum Penis/Scheidenende reicht
EPL: Abkürzung für extrakorporale piezoelektrische Lithotripsie, Verfahren zur Steinzertrümmerung
Erektile Dysfunktion (ED): Erektionsbeschwerden, Unfähigkeit zur Gliedsteife
ESWL – Extrakorporale Stoßwellenlithotrypsie: Behandlungsmethode, bei der Nieren- und Harnleitersteine durch gebündelte Schallwellen zertrümmert werden, die dann der Körper auf natürlichem Weg ausscheidet (durch Urinieren)
F
Fäkalurie: Kotbeimengung zum Urin
FEBU: Abkürzung für Fellow of the European Board of Urology = europäisches Facharztdekret
Flow: Abkürzung für Uroflowmetrie (= Harnstrahlmessung). Mit dieser Untersuchung kann ermittelt werden, wie stark der Harnstrahl bereits durch verschiedene Erkrankungen abgeschwächt ist und wie schnell eine Therapie erfolgen muss. Nach einer Therapie wird der Flow auch zur Nachkontrolle genutzt
Fistel: krankhafte röhren- oder röhrennetzartige Verbindung zwischen einem inneren Hohlorgan (z.B. Blase) und anderen Organen oder der Körperoberfläche
G
Genitalmykose: Pilzbefall der Genitalregion
Greenlight-Laser: wird zur Ausschählung der Prostata verwendet, um wieder ein normales Wasserlassen zu ermöglichen (z.B. bei gutartiger Prostatavergrößerung, die auf die Harnröhre drückt). Bei einer Laserung verdampft das herausgeschälte Prostatagewebe, so dass keine Zellen zur Tumorabklärung in das Labor geschickt werden können. Sollte jedoch eine Tumorabklärung notwendig sein, kann eine Ausschälung (Resektion) durch eine Elektroschlinge erfolgen (siehe TUR-P und TUR-B)
GnRH-Analogon: das Gonadotropin Releasing-Hormon wird in medikamentöser Form zur Senkung des Testosteronspiegels verabreicht. Das Sexualhormon Testosteron wird in der Prostata gebildet und regt deren Aktivität an. Bei Prostatakrebs sollte jedoch die Prostata „still gelegt“ werden, mit dem Ziel auch den hier vorliegenden Krebs lahm zu legen. Dies kann durch ein GnRH-Analogon erfolgen
Gonokokken: Bakterieller Erreger der Gonorrhoe / Tripper
Gynäkomastie: Abnormal vergrößerte Brustdrüse des Mannes
H
Hämatom: Bluterguss
Hämaturie: Blut im Urin (für das Auge sichtbar = Makrohämaturie; nur für das Mikroskop sichtbar = Mikrohämaturie)
Harninkontinenz: Unfähigkeit, den Harn in der Blase zu halten
Harnleiter (Ureter): Verbindung zwischen Niere und Harnblase
Harnröhre (Urethra): Verbindung zwischen Harnblase und Körperäußerem
Harnröhrenstriktur: Verengung der Harnröhre
Harnsteine: Ablagerungen von Urinbestandteilen – können in Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre vorkommen
Harnstottern: Zustand, wenn Patienten beim Wasserlassen mehrmals aufhören und neu beginnen müssen
Harnverhalt: Unfähigkeit, die Harnblase zu entleeren
Harnwege (Harntrakt): Oberbegriff für alle Organe, die den Harn speichern oder aus dem Körper transportieren (Niere, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre)
Harnwegsinfektion (HWI): Zustand, wenn sich Krankheitserreger in den Harnwegen befinden. Meist erfolgt eine Antibiotikabehandlung
HDR-Brachytherapie: Behandlungsverfahren des Prostatakarzinoms. Hier werden in die Prostata winzige Goldstifte (Seeds) eingelegt, die durch Abgabe von hochdosierter radioaktiver Strahlung die Krebszellen zerstören können (die LDR-Therapie erfolgt mit niedrigdosierter Strahlung)
Hodentorsion: Drehung der Hoden um die eigene Längsachse, mit teilweiser Abklemmung der zu- und abführenden Gefäße
Hohlorgan: Organ, das einen Hohlraum umschließt (z.B. Darm, Magen, Blutadern, Harnblase, Herz)
HWI: Abkürzung für Harnwegsinfektion, nachweisbar durch erhöhte Bakterien im Urin. Kann mit Antibiotika behandelt werden
Hydronephrose: sackartig aufgetriebenes Nierenhohlsystem, verursacht durch eine Abfluss-Störung
Hydrozele: „Wasserbruch“ – Ansammlung von Gewebswasser im Hodensack
Hypospadie: angeborene Fehlmündung des Harnröhrenausganges an der Unterseite des Penis
I
IGe-Leistungen: Individuelle Gesundheitsleistungen: Leistungen, die die Krankenkassen nicht übernehmen, jedoch für die Vorsorge sehr zu empfehlen sind, z.B. zur Bestimmung des Tumormarkers PSA
Ileum-Conduit: Nach einer Blasenentfernung wird aus einem Stück Dünndarm und dem verbliebenen Harnleiter eine Verbindung zur Bauchdecke modelliert. Somit kann der Urin in einen Beutel abfließen, der außen auf der Haut liegt
Impotenz: mangelnde Erektionsfähigkeit des männlichen Gliedes
Induratio penis plastica (IPP): einseitige Gewebsvermehrung des Penisschwellkörpers, mit der Folge einer Penisverkrümmung bei Erektion
ING: Abkürzung für Isotopennephrogramm, durch Kontrastmittelgabe kann die Funktion der Niere überprüft und in Bildern dargestellt werden
Infertilität: Unfruchtbarkeit (führt oft zu unerfülltem Kinderwunsch)
Inkontinenz: unwillkürlicher Urinverlust: Beim Lachen, Husten, Pressen: Stressinkontinenz, bei Harndrang: Dranginkontinenz
IPP: einseitige Gewebsvermehrung des Penisschwellkörpers, mit der Folge einer Penisverkrümmung bei Erektion
IPSS (Internationaler Prostata-Symptomen-Score): Test, bei dem der BPH-Patient Fragen zu Beschwerden und Lebensqualität beantworten kann; durch die Auswertung beurteilt der Arzt die Schwere der Erkrankung
invasiv: in der medizinischen Diagnostik oder Therapeutik werden solche Methoden als invasiv bezeichnet, die in den Körper eindringen, also z. B. eine Biopsie oder ein Abstrich der Nasenschleimhaut
K
Karzinom: Karzinome machen ca. 80 % aller bösartigen Tumore aus und entstehen in den Zellen des Deckgewebes der Haut oder der Schleimhaut
Katheter: Schlauchförmige Instrumente, die in verschiedene Organe (z.B. Harnblase, Niere) eingeführt werden können; werden zu Untersuchungszwecken oder auch zur Therapie eingesetzt, um Flüssigkeiten abzuleiten
Kernspintomographie (MRT): Schnittbildgebung zur Darstellung von innerem Körpergewebe und inneren Organen. Hierzu wird der ganze Körper in eine laute und enge Röhre gefahren um Bilder von der gewünschten Körperregion zu bekommen. Es wird hierbei keine schädliche Strahlung erzeugt. Dieses Verfahren darf nicht bei Patienten, die technische Geräte oder Metall-Teile in ihrem Körper tragen, angewandt werden (z.B. Herzschrittmacher, Ventile)
Kolik: Wellenartig auftretender extremer Schmerz
Kryo-Therapie: Tumorzellen werden durch gezielten Einsatz von Kälte zerstört
Kryptorchismus: fehlende Absenkung der Hoden in den Hodensack im Rahmen der normalen körperlichen Entwicklung
L
Laparoskopie: Bauchspiegelung durch ca. 1 cm große Löcher in der Bauchwand; hierüber ist eine Vielzahl an Operationen möglich
LDR-Brachytherapie: Behandlungsverfahren des Prostatakarzinoms. Hier werden in die Prostata winzige Goldstifte (Seeds) eingelegt, die durch Abgabe von niedrigdosierter radioaktiver Strahlung die Krebszellen zerstören können (die HDR-Therapie erfolgt mit hochdosierter Strahlung)
Leistenhernie: Durchtritt von Baucheingeweiden (Hernie) durch den Leistenkanal oberhalb des Leistenbandes
Leukozyturie: im Urin nachgewiesene weiße Blutkörperchen
Lues (Tripper): durch den Erreger Treponema pallidum hervorgerufene Geschlechtskrankheit
Lymphadenektomie: Entfernung der Lymphknoten bei Tumorerkrankung
Lymphknoten: kommen überall im Körper vor und gehören zum Lymphsystem, das Krankheiten im Körper abblockt und bekämpfen kann
M
Miktion: Harnentleerung
Miktionszysturethrogramm: während des Urinierens erstellte Röntgen-Kontrastmitteldarstellung der Blase
Minimal invasive Chirurgie: besonders schonender Eingriff/Operation ohne große Schnitte (z.B. durch natürliche Körperöffnungen wie die Harnröhre)
Mittelstrahlurin: Technik zur keimarmen Gewinnung von Urin. Nach Verwerfen der ersten Portion des Urins, Versuch des Auffangens der mittleren Urinportion
MRT = Magnetresonanztomographie: Schnittbildgebung zur Darstellung von Gewebe und Organe im Körper. Hierzu wird der ganze Körper in eine laute und enge Röhre gefahren um Bilder von der gewünschten Körperregion zu bekommen. Es wird hierbei keine schädliche Strahlung erzeugt.Dieses Verfahren darf nicht bei Patienten, die technische Geräte oder Metall-Teile in ihrem Körper tragen, angewandt werden (z.B. Herzschrittmacher, Ventile)
MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus): dieser Keim ist mit Antibiotika nur schwer zu behandeln, so dass Patienten mit MRSA von anderen Pat. getrennt werden müssen. Eine Infektion kommt über die Hände und offene Wunden zustande.
N
Nadelpunktion: Einstich mit einer Nadel in gezielte Körperbereiche; wird z.B. zur künstlichen Entleerung der Harnblase eingesetzt
Nebenhoden: dem Hoden aufsitzendes Gebilde zur Speicherung der Samenfäden
Neoblase: Neubildung einer Harnblase aus körpereigenem Dünndarm nach einer Zystektomie (Blasenentfernung). Wasserlassen ist anschließend normal über die Harnröhre möglich
Nephrektomie: operative Entfernung einer Niere
Nephritis: entzündliche Veränderung des Nierengewebes
Nerverhaltende radikale Prostatektomie: besonderes Operationsverfahren der radikalen Prostatektomie, bei dem die feinen Nerven neben der Prostata, die für die Potenz verantwortlich sind, erhalten bleiben
Nesbit: Operation bei Penisverkrümmung
Niereninsuffizienz: Unfähigkeit der Nieren, Urin in normaler Zusammensetzung zu produzieren, Verlust der Entgiftungsfähigkeit
Nierenszintigraphie: Nierenfunktionsuntersuchung mittels eines gering radioaktiven Kontrastmittels
Nykturie: nächtliches gehäuftes Wasserlassen
O
Oligurie: verminderte Urinproduktion von weniger als 400ml in 24 Stunden
Orchiektomie: operative Entfernung der Hoden
P
Paraphimose: relative Vorhautenge, die bei Schwellung der Eichel den Blutabfluss behindert
Penisprothese: Eine Prothese, die die Schwellkörperfunktion im Penis übernimmt. Durch Drücken auf die Bauchdecke wird Flüssigkeit aus einem Reservoir in die Penisprothese gepumpt, der Penis versteift sich
Peritonitis: Bauchfellentzündung
Phäochromozytom: Nebennierentumor, der die Hormone Adrenalin und Noradrenalin in überhöhter Dosis produziert
Phimose: Vorhautenge, muss häufig operiert werden, um chronische Entzündungen mit mögl. konsekutivem Peniskrebs vorzubeugen
Phytopharmaka: pflanzliche Arzneimittel
PLAP: Abkürzung für plazenta-spezifische alkalische Phosphatase, Hodentumor-Marker
PNL: Abkürzung für perkutane Nephrolitholapaxie. Nierensteine werden von außen durch die Haut punktiert und durch einen Laser zerkleinert und abgesaugt
PNS: Abkürzung für perkutane Nephrostomie. Bei gestauten Nieren kann durch die Haut ein Katheter in die Niere gelegt werden und so den Urin abfließen lassen
Pouch: Bei Stuhlinkontinenz wird ein künstliches Reservoir (Auffangbecken) aus körpereigenen Darmschlingen geformt, um die Stuhlentleerung hinauszuzögern und wieder eine Art Stuhlkontinenz zu erlangen
Prostata (Vorsteherdrüse): Diese Drüse liegt beim Mann unterhalb der Blase und bildet einen Teil der Flüssigkeit des Samenergusses. Die Prostata neigt zu gutartiger und bösartiger Vergrößerung. Die Prostata umschließt die Harnröhre, bei Vergrößerung kann sie so die Harnröhre abklemmen und Probleme beim Urinieren verursachen. Fast jeder man über 80 Jahre hat dieses Problem
Prostataadenom: Gutartige Vergrößerung der Prostata beim älteren Mann; kann unbehandelt zum Harnverhalt und zur Nierenschädigung führen
Prostatitis: Prostataentzündung
Prostatektomie: operative Entfernung der Prostata
Prostatakarzinom: Die häufigste Tumorform beim Mann. Der Tumor wird häufig zu spät erkannt. In Frühformen ist jedoch Heilung möglich
PSA (Prostata-spezifisches Antigen): Körpereigener Stoff, der von der Prostata gebildet wird und für die Diagnose und Verlaufskontrolle des Prostatakarzinoms eine wichtige Rolle spielt; erhöhte PSA-Werte im Blut können auch bei der BPH auftreten
PSA-Velocity: PSA-Anstiegsgeschwindigkeit, der PSA-Verlauf wird über mehrere Monate/Jahre beobachtet und lässt Rückschlüsse auf die Art der Erkrankung zu
Pyelonephritis: Nierenbeckenentzündung
R
Radikale Prostatektomie: Komplette Entfernung der Prostata beim Prostatakarzinom
Retrogrades Ureteropyelogramm: durch Kontrastmittelgabe werden die Harnleiter und das Nierenhohlsystem bildlich dargestellt, um Abfluss-Störungen des Urins besser beurteilen zu können
Restharn: Urin, der nach dem Wasserlassen in der Harnblase zurückbleibt
RFTA: Radiofrequenz-Thermoablation: Tumortherapie, bei der der Tumor durch Wärme sanft verödet wird
RLA: Abkürzung für retroperitoneale Lymphadenektomie (Lymphknotenentfernung des hinteren Bauchraumes)
S
Salvage-Radiotherapie: Bestrahlungsmethode bei Prostatakrebs, die bei einer Zweiterkrankung (Rezidiv) angewandt wird
Samenblasen: oberhalb der Prostata befindliche Organe, die ein für die Spermienbeweglichkeit relevantes Sekret produzieren
Seed: 0,5 cm große radioaktive Stifte, die vom Damm aus über Ultraschall- und Röntgenkontrolle in die Prostata eingelegt werden
Seminom: spezifische Art eines Hodentumors, der sehr gut durch Strahlenbehandlung zu therapieren ist
Sepsis: Blutvergiftung schlimmsten Ausmaßes
SKAT: Schwellköper Autoinjektionstherapie, Verfahren zur Testung und Therapie einer Impotenz
Spermiogramm (SG): Ejakulatanalyse, die die Zeugungsfähigkeit des Mannes ermittelt (bei Kinderwunsch oder nach Sterilisation)
Sphinkter-Prothese: Schließmuskelprothese
Stanze: (siehe Biopsie)
Strahlentherapie: medizinische Fachgebiet der Strahlenheilkunde, Radiotherapie und Radioonkologie. Hier wird ionisierende Strahlung eingesetzt, um Krankheiten zu heilen oder deren Fortschreiten zu verzögern. Eine Strahlentherapie ist oft Bestandteil einer rezidivierenden (wieder auftretenden) Krebserkrankung
T
TESE: die Gewinnung von Spermien aus dem Hoden (für künstliche Befruchtung z.B. bei unverfülltem Kinderwunsch)
Testosteron: männliches Geschlechtshormon
Testosteronsubstitution: bei Testosteronmangel kann Testosteron z.B. in Gelform von außen dem Körper zugeführt werden
Tonometrie (Tono): Blasendruckmessung, hier wird die Blase künstlich mit Flüssigkeit gefüllt um das Verhalten der gefüllten Blase zu beobachten
Transurethral: durch die Harnröhre hindurch
Transurethrale Mikrowellentherapie (TUMT): Operationstechnik, bei der Prostatagewebe durch Mikrowellen zerstört wird
Transurethrale Nadel-Ablation (TUNA): Operationstechnik, bei der Prostatagewebe durch Hochfrequenzstrom zerstört wird
Tumor: lateinisch Schwellung, sagt nichts über Gut- oder Bösartigkeit eines Geschwulstes aus.
Tumormarker: Einige Tumore bilden Substanzen, die im Blut bestimmt werden können (z.B. PSA, ß-HCG, PLAP, AFP, LDH). Das Verhalten der Tumormarker zeigt den Krankheitsverlauf an (z.B. kann ein sprunghafter Anstieg eines Wertes eine beginndende oder wieder auftretende Tumorerkrankung signalisieren)
TUR: Transurethrale Resektion, Operation durch die Harnröhre bei Prostatavergrößerungen (TUR-P) und Blasentumoren (TUR-B)
TVT: Tension free Vaginal Tape = spannungsfreies Scheidenband. Minimal invasives Behandlungsverfahren der weiblichen Inkontinenz zur Anhebung der Harnröhre durch ein kleines Kunststoffbändchen. Der Eingriff kann in örtlicher Betäubung erfolgen
U
Überlaufblase: tröpfchenweiser, ständiger Urinabgang bei sehr voller Blase
Urämie (Harnvergiftung): Endstadium des Nierenversagens; die Nieren sind nicht mehr in der Lage, den Körper von Stoffen zu befreien, die über den Harn ausgeschieden werden müssen
Ureter (Harnleiter): Verbindung zwischen Niere und Harnblase
Ureterorenoskopie (URS): Harnleiterspiegelung
Urethra (Harnröhre): Verbindung zwischen Harnblase und Körperäußerem
UC = Urinkultur: Ist der Schnelltest mit dem Urinstix positiv, kann über mehrere Tage eine Urinkultur angelegt werden. So kann eine Harnwegsinfektion gezielt bestimmt werden und ein entsprechendes Antibiotika rezeptiert werden
Urinsediment: Bodensatz des Urins, der unter einem Mikroskop untersucht wird; die Ergebnisse können Hinweise auf bestimmte Erkrankungen geben
Urinstatus: Untersuchung der Beschaffenheit des Urins
Urodynamik: Blasendruckmessung: Dies ist ein modernes diagnostisches Verfahren, um die Ursachen einer Blasenschwäche bzw. Harinkontinenz zu bestimmen
Uroflowmetrie: Diagnostisches Verfahren zur Bestimmung der Stärke des Harnstrahls; dient zur Feststellung von Blasenentleerungsstörungen
Urogenitaltrakt: Oberbegriff für den Harn- und Genitaltrakt
Urogramm: ein Ausscheidungsurogramm ist eine Kontrastmittelröntgenuntersuchung, die eine Beurteilung über den Abfluß des Urins aus den Nieren ermöglicht
Urolift: Bei einer gutartigen Prostatavergrößerung kann die Harnröhre eingeengt werden und somit eine Störung des Wasserlassens hervorrufen. Bei der Behandlung mit dem Urolift wird Prostatagewebe durch Klammern von der Harnröhre weggezogen (Retraktoren) und ein normales Wasserlassen wieder ermöglicht
Urolithiasis: Harnsteinleiden
Uro-Sonographie: Ultraschalluntersuchung des Harntraktes
U-Stix: Abkürzung für Urin-Schnelltest, bei dem u. a. die Anzahl bzw. die Werte von Erythrozyten, Leukozyten, Nitrit und Glucose gemessen werden um z.B. eine Harnwegsinfektion festzustellen
V
Varikozele: Venenerweiterung der Hodenvenen, ähnlich einer Krampfader, „Krampfaderbruch“
Vasektomie/Vasoresektion: Unterbindung der Samenleiter zur andauernden Empfängnisverhütung
Vasovasostomie: Wiederherstellung der Durchgängigkeit der Samenleiter unter dem Mikroskop z.B. nach einer Samenleiterunterbindung (Vasektomie)
Vorsteherdrüse (Prostata): Teil der inneren Geschlechtsorgane des Mannes; liegt im Becken unterhalb der Blase und umschließt die Harnröhre
Z
Zervix: Gebärmutterhals
Zyste: Gewebehohlraum, der durch eine Hautschicht abgeschlossen ist. Dieser Hohlraum kann Flüssigkeit, Blut oder Eiter enthalten
Zystektomie: Operative Entfernung der Blase bei bösartigen Tumoren
Zystektomie mit Neoblase: Operative Entfernung der Blase mit einer Neubildung der Blase aus Darmschlingen
Zystektomie mit Conduit: Operative Entfernung der Blase mit einer Neubildung der Blase aus Darmschlingen. Der Urin wird über die Bauchdecke in einem Beutel auf der Haut abgeführt
Zystitis: Blasenentzündung
Zystofix: Abkürzung für suprapubischer Katheter = Blasendauerkatheter zwischen Blase und Bauchdecke
Zystoskopie: Spiegelung der Blase durch die Harnröhre (invasiv)
Zirkumzision: Vorhautbeschneidung am Penis, aus religiösen, kosmetischen oder gesundheitlichen Gründen